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Dünn- und Dickdarm

In unserer Klinik wird durch die integrative und kooperative Zusammenarbeit der verschiedenen Behandlungspartner das bestmögliche Behandlungsergebnis ermöglicht. Auf diese Weise werden alle gut- und bösartigen Erkrankungen des Dünn-, Dick- und Enddarms professionell behandelt. Unsere ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten gemeinsam mit unseren Pflegekräften und den übrigen Service-Mitarbeitern Hand in Hand, um für die Patientinnen und Patienten ein bestmögliches Behandlungsergebnis zu erreichen. Schwerpunkte der Klinik beinhalten vor allem die Behandlung von bösartigen Erkrankungen des Dünn-, Dick- und Enddarms.

Dünndarm

Tumoren im Bereich des Dünndarmes sind insgesamt selten. Neben Tumoren gibt es auch Divertikel oder aber Absiedlungen, d. h. Metastasen von anderen Tumoren, die sich im Bereich des Dünndarms oder seines anhängenden Gewebes (Mesenterium) manifestiert haben.

Diagnostik

In der Regel ist das Beschwerdebild wegweisend. Manchmal kommt es auch zu einem langsamen Blutverlust, der sich über Laborwerte oder aber Blut im Stuhl der Patientinnen und Patienten bemerkbar macht. Eine spezielle Spiegelung des Dünndarms (Doppelballon-Enteroskopie) oder aber eine Kapselvideoendoskopie können dabei helfen, die Veränderungen zu detektieren. Im Falle von hormonproduzierenden Tumoren (sog. neuroendokrine Tumoren) kann ggf. auch eine nuklearmedizinische Untersuchung (Szintigrafie) zum Auffinden des Tumors beitragen.

Therapie

Eine Operation unter Entfernung des Tumors oder des Divertikels unter ggf. Mitnahme von benachbarten Lymphknoten stellt in aller Regel die Therapie der Wahl dar. Dabei können das betreffende Darmstück entfernt und anschließend der Darm wieder vernäht werden. Meistens können diese Operationen als schonendes minimalinvasives Verfahren (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt werden.

Je nach Befund des entnommenen Darmstücks, welches immer zu einer anschließenden pathologischen Untersuchung geschickt wird, findet die postoperative Nachsorge statt. Auch eine ggf. weiter durchzuführende ergänzende medikamentöse Therapie wird mit den Patientinnen und Patienten kurzfristig besprochen. Diese Empfehlungen werden in einer interdisziplinären sog. Tumorkonferenz mit allen beteiligten Fakultäten gemeinsam besprochen.

Dickdarm

Einen ausgewiesenen Schwerpunkt der Klinik stellt die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Dickdarmkrebs dar.

Dickdarmkrebs ist in Deutschland sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Todesursache, bei Krebserkrankungen insgesamt der zweihäufigste Krebs. Die moderne optimierte Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten erfordert eine fachübergreifende Abstimmung unterschiedlicher Fachabteilungen. In unserem Darmkrebszentrum am Klinikum Oldenburg wird dieses durch die Zusammenarbeit von anerkannten Experten gewährleistet. Das Ziel der Behandlung ist eine optimale Versorgung durch die Integration der Teilbereiche Prävention, Früherkennung, Diagnostik und chirurgisch operative sowie internistisch onkologische und radioonkologische Therapien. Diese orientieren sich an den aktuell bestehenden nationalen und internationalen Leitlinien und werden in enger Kooperation aller Beteiligten ständig überprüft. Wir können den Patientinnen und Patienten so ein an die persönlichen Bedürfnisse angepasstes Behandlungskonzept anbieten und innerhalb des Klinikums Oldenburg eine umfassende Versorgung auf höchstem Niveau gewährleisten. 

Diagnostik

Standarddiagnostik bei Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs ist die komplette Darmspiegelung (Koloskopie). Hierbei können sowohl die Lokalisation wie aber auch die Beschaffenheit inklusive einer Probeentnahme erfolgen. Die histologische Aufarbeitung der Probe durch den Pathologen bestätigt im Anschluss die Verdachtsdiagnose. Ergänzend werden Schnittbilduntersuchungen (z. B. CT oder MRT) zur weiteren Planung der Therapie durchgeführt. So kann zum einen eine mögliche Operation geplant werden, zum anderen ausgeschlossen werden, dass der Tumor z. B. gestreut hat (Metastasenbildung). Nach dem Zusammentragen aller diagnostischen Schritte wird in der gemeinsamen interdisziplinären Tumorkonferenz ein auf die Patientinnen und Patienten optimal abgestimmtes Behandlungsregime festgelegt.

Therapie

Die Therapie wird in einem sog. multimodalen Konzept (gemeinsames Konzept verschiedener Fachabteilungen) optimiert und ergänzt. Bei einem Teil der Patientinnen und Patienten bedeutet dies eine primäre Operation unter Entfernung des tumortragenden Darmstücks mit anschließender Verbindung des gesunden Darmes. Diese Operationen werden regulär mit einem minimalinvasiven Verfahren (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. Auf diese Weise ist es möglich, den stationären Aufenthalt zu reduzieren und die Betroffenen in aller Regel nach ungefähr einer Woche wieder zu entlassen.

Enddarmkrebs

Der Enddarmkrebs wird ähnlich wie der Dickdarmkrebs in einem sog. multimodalen Behandlungskonzept (gemeinsames Konzept verschiedener Fachabteilungen) behandelt. Die Behandlung erfolgt nach Beratung in der interdisziplinären Tumorkonferenz.

Diagnostik

Diagnostisch werden wie beim Dickdarmkrebs eine vollständige Spiegelung des Darms (Koloskopie) sowie eine Schnittbildgebung (CT und MRT) zur weiteren Planung durchgeführt. Des Weiteren wird zuvor im Rahmen der Darmspiegelung eine Probe aus dem Tumor entnommen, damit im Vorfeld genau bekannt ist, um was für eine Art von Krebs es sich handelt. Nach Erhalt der oben genannten Befunde wird dann in der gemeinsamen Konferenz das Behandlungskonzept festgelegt.

Therapie

Kleinere Tumoren können durch den After direkt entfernt werden. Größere Tumoren werden entweder – je nach Lokalisation – durch die Bauchhöhle mit einem minimalinvasiven Verfahren (Schlüssellochchirurgie) entfernt und der Darm dann wieder miteinander verbunden. Bei Tumoren in der Nähe des Schließmuskels wird entsprechend der Größe und Lokalisation vor der Operation eine Behandlung mithilfe einer kombinierten Strahlen- und Chemotherapie durchgeführt. Auf diese Weise lassen sich der Tumor verkleinern und in den meisten Fällen der Schließmuskel erhalten. So gelingt es in den allermeisten Fällen heutzutage, auf eine Entfernung des Schließmuskels zu verzichten und eine spätere Kontinenz zu gewährleisten. Ein künstlicher Darmausgang wird in den allermeisten Fällen nur noch vorübergehend bis zum Ausheilen der neugeschaffenen Darmverbindung notwendig. Die Versorgung eines künstlichen Darmausgangs wird durch unsere spezialisierte Stomatherapie (Schwester Petra Jürgens) gewährleistet und der Patient auf diese Weise angeleitet. Der stationäre Aufenthalt bei solchen Operationen dauert hierbei in der Regel 7 bis 10 Tage.

Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem sog. Lokalrezidiv eines bösartigen Dick- oder Enddarmkrebses nach erfolgter Operation. Hierbei ist oft eine sehr komplexe und ausgedehnte Operation mit Entfernung von teilweise mehreren Organen und der Rekonstruktion verschiedener Organe notwendig. Dies erfordert eine professionelle Behandlung der Patientinnen und Patienten durch verschiedene Fachdisziplinen. Durch die Zusammenarbeit in unserer Klinik ist es uns möglich, auch diese Betroffenen professionell und bestmöglich gemeinsam zu behandeln. Die technisch komplexen und anspruchsvollen Eingriffe werden unter intensiver Überwachung und unter Kontrolle routinierter Anästhesisten (Intensivmedizin und Schmerztherapie) während und auch nach der Operation durchgeführt. Bei solchen Operationen ist in der Regel ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt notwendig.